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Methoden und Checklisten:
Energiesparend zum Erfolg.



 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Für alles mögliche gibt es passende Methoden und Checklisten. Mit dem Versprechen, auf direktem Weg zum gewünschten Erfolg zu kommen. Oder zumindest ein Stück des Weges auf richtig oder falsch überprüfen zu können. Tatsächlich jedoch wird meist nur etwas ganz anderes erfüllt: mittelalterliche Erwartungen.

Der Ursprung von „praktischen Hilfen“, wie Arbeitstechniken gern genannt werden, liegt irgendwo im Jahr 1882 bei Frederick W. Taylor. Und im Grunde noch sehr viel früher: bei dem Gedankengut, das Taylor auf seine fragwürdigen Ideen brachte.
Frederick W. Taylor war US-amerikanischer Ingenieur mit einer Vorliebe für das Experimentieren und Analysieren. Also: Ein Freund des Schaffens eines Francis Bacon, anno 1607, und René Descartes, anno 1619. Taylor schuf die „wissenschaftliche Betriebsführung“, die auch heute noch in breitester praktischer Anwendung ist.

Sein Ziel war es, basierend auf „genauen Zeit- und Arbeitsstudien“ die für menschliche Tätigkeiten „allein richtige Bewegungsfolge“ zu ermitteln. Mit der Annahme, es gäbe einen einzigen besten Weg, um Arbeit optimal zu verrichten. Das „One-Best-Way“-Prinzip.
Zu erkennen darin das Denken in linearen Folgeketten nach dem „Ursache-> Wirkung“-Prinzip eines Sir Isaac Newton, anno 1676: Ein physikalisches Gesetz für das Verhalten materieller Körper, freihändig übertragen auf das Denken und Verhalten von Menschen.

Der „Taylorismus“ im 21. Jahrhundert

Zu den Grundsätzen dieses so genannten „Taylorismus“ gehört, dass Arbeit auf „möglichst genauen Anleitungen“ basieren solle, die von einem Management vorgegeben werden. Zudem: Nur sehr kleine Arbeitsschritte könnten dem entsprechend präzise vorgegeben werden.

Der „Taylorismus“ liefert damit die Grundlage für Methoden und Checklisten aller Art: Von irgendwelchen Experten vorgegebene, sehr kleine Arbeitsschritte in Form möglichst genauer Anleitungen. Die Fragwürdigkeit dieser Überlegungen liegt nicht zuletzt in dem etwas seltsamem Menschenbild, das Taylor hatte. Seiner Meinung nach sei „der menschlichen Urteilskraft nicht zu trauen“, weshalb ihr jede technische (im Sinne von: methodische) Kalkulation überlegen sei.

Damit nicht genug: Taylor meinte, die Subjektivität „hindere am klaren Denken” und „Alles, was sich nicht messen lässt, ist entweder nicht vorhanden oder wertlos“, sowie dass „sämtliche Angelegenheiten eines Staates und eines Bürgers am besten von Fachleuten gelenkt und geleitet werden sollten“.
Kurz: Es gibt Experten, die netterweise Anleitungen geben und das Lenken und Leiten übernehmen. Und es gibt Ahnungslose, die sich zu ihrem eigenen Besten nach diesen Experten zu richten haben.

So viel also zu der Denkweise, die (unter anderem) Methoden und Checklisten zugrunde liegt, und die man mit deren Verwendung insgeheim teilt. Mehr noch: Man neigt dazu, angesichts des fachlichen Rates diverser Experten das eigene Denken einzustellen.

Ein Denken des 17. Jahrhunderts in praktischer Anwendung

Natürlich muten Checklisten relativ harmlos an, in denen es darum geht, die Formalitäten bei Umzügen, bei einer Heirat oder Geburt vollständig erledigen zu können, oder beim Packen der Urlaubskoffer nichts Überlebensnotwendiges zu vergessen.
Kniffliger wird es schlagartig, sobald es um die persönliche Lebensführung geht, um die Gesundheit, um Karriere und Erfolg. Quasi in Form einer Bedienungsanleitung, was zu tun und zu lassen ist, um irgendetwas zu vermeiden oder zu erreichen.
Denn das soll es eben tatsächlich sein: eine Bedienungsanleitung. Die Probleme und die Situation (inklusive des Anwenders selbst) gleichgesetzt mit einer simplen Maschine. Ganz nach Art des Taylorismus, basierend auf Descartes und Newton, 17. Jahrhundert.

Nicht selten übrigens, dass die Urheber von Methoden und Checklisten dafür sorgen, dass letztlich mehr Unsicherheit herrscht als tatsächlich an Problemlösung geboten wird. Sodass der Anwender zu dem Rückschluss kommt, dass er sich wohl doch besser an einen Experten wendet. Gegen gutes Geld, versteht sich. Taylor lässt grüßen.

 
 
 
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