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Intelligenz und IQ: Gefühllos, aber beneidet.



 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Intelligenz eines Menschen gilt noch immer als wesentlicher Erfolgsfaktor und der „Intelligenz-Quotient“ (IQ) als Ausdruck beneidenswerter und überdurchschnittlicher Fähigkeiten. Etwas dumm dagegen, dass nur selten darüber nachgedacht wird, was eigentlich „intelligent“ ist. Beziehungsweise: dafür gehalten wird.

Die Mythen und Gerüchte über die Intelligenz sind eine zwangsläufige Folge daraus, dass die Psychologie sehr fahrlässig als eine Wissenschaft betrachtet wird und sich auch so bezeichnen darf. Denn: Die Wissenschaft ist von Grund auf so ausgerichtet und ihre Methoden dem entsprechend so gestaltet, um das Verhalten materieller Körper auf der Basis der Naturgesetze zu erforschen.

Die Psychologie dagegen beschäftigt sich mit immateriellen Erscheinungen „des Geistes und der Seele“, die mit Naturgesetzen herzlich wenig zu tun haben.
Der Punkt ist: Eben gerade deshalb, um es als „wissenschaftlich“ bezeichnen zu können, wird davon gesprochen, Intelligenz „messen” und in Form des „IQ“ ausdrücken zu können.
Tatsächlich jedoch wird hier nichts gemessen, sondern gezählt. Genauer: zusammengezählt, dividiert und subtrahiert. Nämlich (Bewertungs-) „Punkte“, die ein Proband in einem fragwürdigen Test gesammelt hat.

„Hochintelligent“. Jedenfalls auf dem Papier

Statt an die Ergebnisse solcher Tests bereitwillig zu glauben, würde es sich lohnen, ein paar Blicke hinter die Kulisse zu werfen. Etwa: Welche Fragen wurden eigentlich warum genau gestellt und wurden aus welchem Grund genau so formuliert und nicht anders? Von der leichten Willkür, bestimmte Fragen zu stellen, andere wiederum nicht zu stellen, und bestimmte Antworten mit einer bestimmten Punktezahl zu verbinden, noch ganz abgesehen.

E. L. Thorndike, der sich sein Leben lang mit „Intelligenzmessung“ beschäftigte, stellte fest: „Was Intelligenztests wirklich messen, ist nicht bekannt. Inwieweit es zulässig ist, die Messergebnisse zu addieren, zu subtrahieren, zu dividieren und daraus Maßverhältnisse zu errechnen, ist ebenfalls nicht bekannt. Was die Messergebnisse in Bezug auf die Intelligenz eigentlich aussagen sollen, auch das ist nicht bekannt”.

Während Joseph Weizenbaum feststellte: „Es gibt wenige 'wissenschaftliche' Theorien, die das Denken von Wissenschaftlern und Laien mehr in Verwirrung gestürzt haben als die Theorie des 'Intelligenzquotienten' oder 'IQ'. Die Vorstellung, Intelligenz könne entlang einer simplen Linearskala quantitativ erfasst werden, hat unserer Gesellschaft insgesamt, vor allem aber der Erziehung unsäglichen Schaden zugefügt”.

Facetten der Intelligenz: Die Mischung macht’s

Angeblich jedenfalls trägt der „IQ“ gerade einmal zu 20% zu den Faktoren bei, die den Lebenserfolg eines Menschen bestimmen. Denn überdurchschnittlich intelligent zu sein sagt noch rein gar nichts darüber aus, auf welche Weise und wie sinnvoll der Betreffende seine Intelligenz zur Anwendung bringt oder überhaupt dazu fähig ist. Und wenn das so ist: Wozu wird dann ein „Intelligenz-Quotient“ eigentlich ermittelt? Zumal es hauptsächlich ganz andere Qualitäten sind, die für den Erfolg eines Menschen deutlich größere Bedeutung haben:

Zum Beispiel das Einfühlungsvermögen („Empathie“), sowie „intrapersonale“ und „interpsychische“ Fähigkeiten. Also: Der Umgang mit anderen Menschen, Führungsqualitäten, Entschluss- und Motivationskraft, zudem das eigene Selbstverständnis, innere Vorbehalte und Vorurteile zu (er-)kennen und in Grenzen zu halten, der Umgang mit persönlichen Enttäuschungen und Niederlagen, et cetera.
Weit weniger also eine akademische, als vielmehr die so genannte „soziale Kompetenz“ in Verbindung mit einer „mentalen Kompetenz“ sind es, die die Wahrscheinlichkeit für Erfolge erhöhen.

Das wiederum heißt: „Die Mischung macht’s“. Erfolg „funktioniert“ eben nicht nach einem mechanistischen Schema, nach einer Ablauf- und Folgekette des „Wenn->Dann“ von „Ursache->Wirkung“, nicht mit Checklisten und nicht nach Methoden.

 
 
 
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