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Freud-ig betrachtet:
Interpretation nach Lust und Laune.



 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Psychologie gilt als die Wissenschaft, die sich mit der Seele und dem Gemüt von Menschen (zuweilen allerdings auch von Tieren) beschäftigt – gegenüber der Gehirnforschung jedoch mit dem scheinbaren Vorteil, sich weniger mit Technik, dafür umso mehr mit dem Menschen zu beschäftigen. Wie gesagt: scheinbar. Vielmehr nämlich handelt es sich um eine Trickkiste mit doppeltem Boden.

Auch wenn die Psychologie als „Wissenschaft“ gilt: sie ist keine. Sondern eher so etwas wie eine der vielen Trickkisten, auf denen das Etikett der Wissenschaftlichkeit prangt, um dadurch seriöser zu wirken und ernst genommen zu werden.

Der Punkt ist: Was als Wissenschaft gelten soll, muss ein paar Anforderungen erfüllen. Eine davon ist die Mathematisierbarkeit. So gesehen erfüllt neben ein paar anderen Pseudo-Wissenschaften auch die Psychologie diesen Anspruch: auch sie jongliert mit Zahlen. Das Universitätsstudium ist vollgestopft mit Mathematik und dem Auswendiglernen von Statistiken. Und zwar in erster Linie eben genau darum: um sich als „Wissenschaft“ bezeichnen zu können.

Jedenfalls: scheinbar. Und dieser Schein trügt erheblich. Denn eine weitere Anforderung außer der Mathematisierbarkeit wird kurzerhand unter den Tisch fallen gelassen, weil sie von der Psychologie kaum erfüllt werden kann: nämlich die Beschränkung auf materielle Körper.

Im Klartext heißt das: Wirklich Wissenschaft ist nur, was sich dem Erforschen materieller Körper widmet – alles andere ist allenfalls Forschung, aber eben nicht Wissenschaft. Dieser Unterschied ist keineswegs „egal“. Ansonsten würde a) nicht zwischen beidem unterschieden werden, und könnte b) ansonsten auch ein „Glücks”- oder „Humorforscher“ den Status eines Wissenschaftlers für sich beanspruchen.

Psychologie: Das „Zerlegen der Seele“

Die Psychologie ist auf Deutsch die „Wissenschaft von der Seele und dem Gemüt“. Das an sich bereits klingt eher amüsant, wenn man weiß, dass sich Wissenschaft auf materielle Körper zu beschränken hat. Noch etwas amüsanter wird es, wenn man sich der so genannten „Psychoanalyse“ widmet, die auf Deutsch ein „Zerlegen der Seele“ ist.
Durch und durch lässt sich also ohne weiteres das mechanistische Denksystem a la René Descartes, anno 1619 in der Psychologie erkennen: Der Mensch als Maschine, in seine Einzelteile zerlegbar und auf sein Funktionieren überprüfbar, mit der Möglichkeit zur Feinjustierung.

Eben deshalb darin enthalten: Das simplifizierte „Wenn->Dann“ des „Ursache->Wirkung“-Denkens, als ob sich mittels psychologischer Methoden das Denken und Verhalten von Menschen, deren seelische Verfassung und Gemütszustände erkennen ließen – wie das Funktionieren einer Maschine anhand ihrer Verkabelung und Schalterstellungen. Mit dem Resultat fragwürdiger psychologischer Tests, Gutachten und Checklisten: „Bedienungsanleitungen“ für Menschen.

Pathologische Denkfehler: Das Kramen im Unterbewusstsein

In dieses völlig überholte Denksystem passt es dann auch, die Seele zu zerteilen(!) in „das Bewusste“ einerseits, sowie „das Unbewusste“ andererseits (umgangssprachlich: „Unterbewusstsein“). Diese „Seelenzerteilung“ geht auf den so genannten „Vater der Psychoanalyse“ Sigmund Freud zurück. Nach Freud ist das Unbewusste hauptsächlich bestimmend für die Handlungen eines Menschen. Und in das Unterbewusstsein verdrängte Konflikte sind die Ursachen für Neurosen (die in der Psychologie mittlerweile „psychische Störungen” genannt werden).

Das Ganze wird im Prinzip noch heute genau so betrachtet und praktiziert, der Begriff des „Unterbewusstseins“ ist inzwischen zu einer absoluten Normalität geworden – und das sogar in der Rechtsprechung, wenn zwischen „bewusst verübtem Unrecht“ und „unbewusst verursachtem Schaden“ unterschieden wird.

Im Grunde ist das schon deshalb erstaunlich, weil Freud keineswegs Psychologe war, sondern Arzt. Und es wird noch erstaunlicher unter der Berücksichtigung, dass Freud in einem Psychologiestudium heute allenfalls noch am Rande erwähnt wird – wer als Student mehr über Freuds Theorien wissen möchte, der muss an sein Studium schon noch eine Lehre als Therapeut anschließen.

Selbstverständlich wird jeder Psychologe heftig bestreiten, er würde den Menschen als Maschine betrachten und dessen psychische Probleme auf nur eine einzige bestimmte Ursache reduzieren wollen. Man ist sich in der Psychologie sehr wohl etlicher wirkender Einflüsse und Gegen- und Wechselwirkungen bewusst.

Doch hierbei geht es eben um etwas anderes. Es geht um das grundsätzliche, steinalte Denksystem, aus dem das alles überhaupt entstanden ist, und sich deshalb zwangsläufig in der Psychologie wiederfindet. Um das grundlegende Denksystem eines Descartes auszuschließen, müsste die Psychologie komplett neu gedacht und würde dann wohl auch kaum noch so genannt werden.

Völlig fehlverstandene und überschätzte Aussagekraft

Worin sich dieses völlig überholte Denken trotz sämtlicher anderslautender Bekundungen offenbart, ist eben (unter anderem) die Auffassung, das Denken und Verhalten, die seelische Verfassung und der Gemütszustand von Menschen seien allen Ernstes zählbar(!). Ansonsten würde man nicht mit mathematischen Formeln und Statistiken (also eben: mit Zahlen) hantieren, und Menschen dadurch mit Dosenöffnern, Blumentöpfen und Kugelschreibern gleichsetzen.

Siehe oben: Und das nur lediglich, um sich als „Wissenschaft“ zu bezeichnen, als seriös, neutral und „objektiv“ zu erscheinen und ernst genommen zu werden! So, als würden Psychologen nicht „nur einfach“ ihren persönlichen Eindruck, ihre Meinung und Einschätzung äußern, sondern wären in der Lage, über Mitmenschen „objektive, zweifelsfreie Aussagen“ treffen zu können.
Umso schlimmer, wenn auf diese Weise Menschen und/oder deren Fähigkeiten „analysiert“, bewertet und beurteilt werden – mittels Statistiken, Methoden und Checklisten, in diversen Tests aller Art und sogar in Gutachten für Gerichtsverfahren.

 

 

 
 
 
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